Vollschrift
Die Punktschrift wurde im Jahr 1825 von dem Franzosen Louis Braille entwickelt. Sie wird mit den Händen gelesen. Mit bis zu sechs Punkten pro Zeichen in verschiedenen Anordnungen werden alle Buchstaben des Alphabets und ein paar weitere Laute (ch, sch, Umlaute…) durch je ein Zeichen dargestellt. Die Zeichen müssen ausreichend groß sein, um ertastet zu werden. Das verwendete Papier ist fester als Schreibmaschinenpapier, damit die Punkte nicht so einfach flach gedrückt werden. Dadurch sind Bücher in Blindenschrift viel dicker als herkömmliche Bücher.
Kurzschrift
Die Kurzschrift arbeitet mit Zeichen für häufig vorkommende Silben und Wortstämme. Dadurch kann ein Text auf bis zu 60% der Länge eines Textes in Vollschrift verkürzt werden.
8-Punkt-Braille
Um beim Arbeiten mit dem Computer jedes Zeichen eindeutig wiedergeben zu können, wurde die Einführung einer Schrift mit Formen aus bis zu je 8 Punkten notwendig. Sie wird auch Euro-Braille oder Computerbraille genannt.
Schreibgeräte
Das einfachste Gerät, das heute nur wenige Schreiber einsetzen, ist die Sticheltafel. Jeder Punkt wird einzeln von der Rückseite des Blattes in Spiegelschrift eingedrückt.
Eine Punktschriftmaschine (Bogenmaschine für ganze Seiten oder Streifenschreiber) ermöglicht durch gleichzeitiges Drücken von mehreren Tasten, jeweils ein komplettes Zeichen auf einmal zu schreiben. Der Schreiber kann auch sofort überprüfen, was er geschrieben hat.
Ein Computerarbeitsplatz für einen blinden Menschen wird mit einer Braillezeile ausgestattet, auf der der Schreiber mit den Fingern lesen kann, was für Sehende auf dem Bildschirm erscheint.